Das Antreten am Champions Cup war in vielerlei Hinsicht eine Überraschung mit vielen offenen Fragen. Im Vorfeld gab es seit der EM nur ein spontanes gemeinsames Training an einem Sonntag, daher war die Unsicherheit bei allen Spielerinnen wahrnehmbar. Wissen wir noch, wie wir zusammenspielen? Können wir unser Spiel spielen? Wie stehen unsere Chancen?

Freitag, 09:30

0:2 vs. Victoria Seadragons

Aufgrund von Zugverspätung mussten wir, nebst den zwei krankheitsbedingten Ausfällen, auf weitere 3 Spielerinnen verzichten. In dezimierter Besetzung (9 von 14 gemeldeten Spielerinnen) haben wir unser erstes, hart umkämpftes Spiel absolviert. Bis zur Halbzeit lagen wir mit einem Tor Unterschied im Rückstand. Trotz mehreren Torangriffen in der zweiten Halbzeit konnten wir keinen Gegentreffer abschliessen. Bis zum Schlusspfiff bauten die Damen aus Melbourne ihren Vorsprung zu einem 0:2 aus. Es war insofern eine bittere Niederlage, da wir unser Potenzial nicht ausgeschöpft und die im Vorfeld angebahnten Unsicherheiten ins Spiel getragen haben.

Nach dem Spiel sind wir in Berlin als Team angekommen. Gemeinsam ging es in ein italienisches Restaurant, die Stimmung heiterte sich auf und der restliche Tag wurde entweder im Stadtbad oder auf den Strassen von Berlin verbracht.

 

Samstag, 08:00

0:0 vs. UWRC Wien – Penalty 0:1

Als komplette Mannschaft trafen wir morgens um 07:00 im Stadtbad Tempelhof ein. Ein positives Knistern lag in der Luft, alle wollten diesen Sieg. Bereits beim Einschwimmen haben wir uns mental auf den Körperkontakt und das Tor des Gegners eingestellt. Und so ging es nach der Ansage ins Wasser. Hungrig nach einem guten Spiel stürzten beide Mannschaften aufeinander. Auf beiden Seiten wurde gekämpft, Konter gestoppt und Angriffe verteidigt. Wir konnten jedoch keine Chance zu einem Tor verwerten. In der ersten sowie in der zweiten Halbzeit hielt sich der Spielstand bei 0:0. Und so musste ein Penalty-Schiessen die Gewinnerin festlegen. In diesem Spiel ist der entscheidende Treffer für die Wiener Damen gefallen. Rückblickend ein starkes Spiel mit der nötigen Agressivität und Spielfreude.

Samstag, 10:30

0:6 vs. Akkaren SDK

Diesem Spiel blickten alle angstbefreit entgegen, da die Siegerin bereits im Voraus ziemlich sicher feststand. Jede von uns weiss, verteidigen können wir, da sind wir stark. Wir möchten nicht nur entgegenhalten, sondern wir wollten eine ebenbürtige Gegnerin sein. Der Zwischen-stand in der Halbzeit betrug 0:2. Die amtierenden Champions Cup Siegerinnen mussten jedes Tor erkämpfen und es wurde mit starkem Jubelgeschrei gefeiert. Kein einziges Tor wurde geschenkt, bis das Spiel schliesslich mit einem 0:6 endete.

 

Samstag, 17:00

3:0 vs. FIRSALIS

Das entscheidende Spiel um die Platzierung 10 und 11. Auch wenn es das dritte Spiel des Tages war, eines wussten wir; wir müssen diesen Sieg nach Hause bringen. Jede einzelne Spielerin holte das letzte bisschen Energie aus sich heraus und wir erkannten unser Spiel – Wir sind füreinander da und spielen kontrollierte Pässe. Nach einer längeren Druckphase am gegnerischen Korb ergab sich die erste torbringende Situation. Drei Spielerinnen tauchten gleichzeitig Richtung Tor, die Verteidigung wurde durchbrochen und eine vierte Spielerin, in diesem Fall Sandra, staubte das leergefegte Tor ab; 1:0 für Helvetia. Der Schalter kippte um und bis zum Ende des Spiels konnten wir zwei zweitere Tore für uns verbuchen.

 

Rückblickend lassen sich zwei Dinge feststellen. Ja, wir können zusammenspielen und wir haben das gelernte eingesetzt, um als ein Team gegen starke Mannschaften anzutreten. Und ja, wir können gegen schwächere Teams Tore schiessen. Es hat sich gezeigt, dass wir als Helvetia ein grosses Potenzial haben, um gegen gleich starke (oder etwas stärkere) Teams zu siegen. Damit es so weit kommt, müssen wir gemeinsam üben und trainieren. Bis zum nächsten Sommer sind sieben intensive Lehrgänge geplant, an welchen wir als Team und als Spielerinnen wachsen und uns steigern können.