Langsam kehrt eine Form der Gewohnheit wieder ein: Am 29.Oktober fand die erste von drei Runden der Schweizer Meisterschaften Saison 2022/23 im Unterwasser- Rugby im altehrwürdigen Becken des Hallenbades Oerlikon statt. Mangels Anmeldungen für ein Mix-Team konnten nur drei Mannschaften antreten: SLRG Luzern, USZ Zürich 1 und USZ Zürich 2. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Mixmannschaft auf die kommenden Runden formieren können.

Wer im Hallenbad Oerlikon ankam, fand ein Set-up vor, das wie eines Gamers Traum aussah. Anstelle eines banalen Schiedsrichtertisches hatte Walli eine top moderne Schiedsrichteranlage mit multiplen Fernsehern mit allen relevanten Informationen des Spiels aufgebaut. Oberhalb der Zuschauertribüne waren weitere zwei Bildschirme mit einer Liveübertragung der Spiele zu bestaunen.

Die Mannschaften des USZ Zürich wurden so aufgestellt, dass die jüngeren und schnelleren Spieler im USZ 1 und die etwas gesetzteren im USZ 2 spielten, sofern das von der Anzahl möglich war, da sich noch einige krank gemeldet hatten. Nach persönlichen Erfolgen mit dem USZ 2 freute ich mich, auch dieses Jahr Teil einer bunten und gut funktionierenden Truppe zu sein.

Die Jungen haben beim USZ viel Verantwortung übernommen, nicht nur in den Trainings sondern nun auch an der SM. So war Ruben Mannschaftsführer des USZ 1 und Cecily beim USZ 2.

Gespielt wurden zwei Runden im Modus alle gegen alle. Das Eröffnungsspiel war USZ 1 gegen Luzern. Der USZ konnte rasch mit einem schönen Konter in Führung gehen, immer wieder Stiche setzen und einen auch verwerten. Luzern baute kontinuierlich auf und konnte ein herausgespieltes Tor verbuchen.

Das inzwischen warm gespielte USZ 1-Team startete danach fulminant gegen USZ 2 mit einem Tor innert weniger Sekunden nach dem Anpfiff. Danach fing sich USZ 2, spielte seine Erfahrung und Masse aus und drehte das Spiel zu seinen Gunsten.

Nun war USZ 2 auf Touren und empfing Luzern. Das Spiel lief sehr flüssig für Zürich und etwaige Fehler wurden schnell auskorrigiert, d.h. das Vorchecking fing extrem viele Bälle ab, sodass gleich wieder Druck in die andere Richtung gemacht werden konnte, oft gleich mit einem Tor (siehe Tabelle unten).

Nach der ersten Runde des Tages führte USZ 2 vor USZ 1 und Luzern. Nach einer Pause war USZ 2 gleich wieder im Einsatz gegen Luzern. Das dritte Spiel in Folge machte sich konditionell bemerkbar, die Pässe waren nicht mehr so präzis und die Präsenz unter Wasser auch nicht mehr so konsequent. Die Luzerner kamen zu mehr Chancen und riskierten auch mehr. Dies machte sich für sie in einem gut ausgespielten Tor bezahlt. Die neue Luzerner Offensive schwächte allerdings ihre Verteidigung und so waren die USZ Konter und Spielzüge vor dem Tor mit mehr Erfolg gekrönt.

Das 4. Spiel in Folge für USZ 2 war wieder gegen USZ 1, der leider einen Ausfall und eine Verletzung zu beklagen hatte. Mit Simon fiel ein guter Verteidiger aus und Martin konnte eine Hand nicht mehr für den Angriff nutzen. Dies machte sich bemerkbar: USZ 2 nutzte die Lücken in der Verteidigung und konnte Angriffe besser abblocken.

Dies war auch das Abschiedsspiel für Kurt Schnyder vom SLRG Luzern. Als Schiedsrichter die letzten 40 Jahre leistete er einen äusserst wertvollen Dienst für den Sport. Alle Spielenden kamen zu ihm und schüttelten seine Hand, um seine Leistung zu würdigen.

Es folgte das letzte Spiel zwischen USZ 1 und Luzern, welches langsam die Spielart von USZ 1 durchschaute und dank der Ausfälle seine grosse Chance witterte. Tatsächlich gingen sie in der 1. Halbzeit verdient in Führung und versuchten diese auch noch auszubauen, was der USZ aber erfolgreich vereitelte. Mehreren Angriffen des USZ fehlte noch ein Hauch zu einem erfolgreichen Abschluss, doch auch die Verteidigung der Luzerner stand gut. In der 2. Halbzeit konnte der USZ von Verwirrung beim Wechseln der Luzerner profitieren und ausgleichen. Kurz darauf konnte der USZ sogar nachdoppeln und den Sieg für sich beanspruchen.

 

 

Alles in allem war es ein ereignisreicher Tag. Luzern verbesserte sich kontinuierlich und die Jungen im USZ drücken dem Spiel ihren eigenen Stempel auf. Bleibt zu hoffen, dass für die weiteren Runden mehr Spieler kommen, und die Spiele spannend und knapp bleiben. Der Tag hat mir viel Freude bereitet - was auch an den tollen Mannschaftskollegen liegt - und ich kann die kommende Runde kaum erwarten.

Piccolo